Viele IT-ler dürften es zu Hause haben, das Homelab. Ein oder mehrere alte Computer bzw. Server, die als Spielwiese oder Testzweck irgendwo im Haus ihr Dasein fristen. Dort können risikofrei neue Dinge und Technologien ausprobiert werden, ohne befürchten zu müssen irgendetwas zu zerschießen. Alternativ betreibt man auf seinem eigenen Rechner (genügend Leistung vorausgesetzt) eine oder mehrere Virtuelle Maschinen. Es ist aber nie dasselbe wie ein echter Aufbau.

Das Problem …

… man benötigt den Platz und natürlich die Hardware. Während sich Letzteres über die Jahre bei den meisten von selbst ansammelt, ist Ersteres schwerer. Wer den Platz nicht hat, mietet sich bei Hostern ein oder mehrere günstige Server an. Das geht aber auf Dauer ins Geld und da die gehosteten Maschinen dauerhaft am Internet hängen, müssen sie auch gepflegt werden. Stichwort: Security Updates. Anders bei angesammelter Hardware, diese steht meist im Büro, Keller oder Dachboden und kann dort in aller Seelenruhe verstauben, da diese nicht direkt vom Internet erreichbar sind und nur bei Bedarf in Betrieb genommen werden. Dafür steigt der Platzbedarf.

Serverschränke & Schränke

Die eleganteste Lösung sind Serverschränke. Dort können Server, alte Desktops, Netzwerkgeräte etc. „artgerecht“ verstaut werden und sind geschützt und aufgeräumt. Da die normalerweise nicht für einen Privathaushalt gedacht sind, sind sie von den Maßen und Kosten für den Einsatz nicht geeignet.

Umfunktionierte Schränke wie zB. alte Kleiderschränke haben neben den Anschaffungskosten und dem Platzbedarf den Nachteil der Belüftung. Hier muss je nach Hardware genau überlegt werden, wie und wo die Geräte eingebaut und belüftet werden, um Überhitzung zu vermeiden. Da kommt am Ende ein Serverschrank meist günstiger.

Einfach „rumstehen“ lassen ist zwar extrem günstig, aber sieht auf Dauer alles andere als wohnlich aus. Zudem lassen die Geräte sich nicht immer gut und sicher stapeln. Was das Problem verstärkt.

Günstige Alternative: LACK-Rack

Bei einem Treffen mit einem Gleichgesinnten aus meinem Umfeld hat dieser mir dann von dem sogenannten LACK-Rack erzählt. Dabei handelt es sich um den IKEA-Tisch LACK, welcher sich günstig, einfach und schnell zu einem Serverschrank für Homelabs umbauen lässt. Ein findiger Bastler hat irgendwann herausgefunden, dass der Tisch die passenden Maße für 19″ Rack-Server, Desktops, NAS usw. hat. Auch professionelle Netzwerktechnik findet dort optimalen Platz. Wird danach im Internet gesucht, lassen sich viele Varianten finden. Für mein Homelab die richtige Lösung.

Für meine Variante des LACK-Racks wollte ich eine kompakte und mobile Lösung. Die Idee: ein mobiles Rack, auf dem bereits alles vorhanden ist, um die Geräte zu betreiben. Also Server, Strom und Netzwerk. So kann das Rack bei Nichtnutzung verstaut werden und bei Bedarf muss nur ein Strom- und Netzwerkkabel angeschlossen werden, um das gesamte Rack zu versorgen.

Die Bauteile

Zuerst, die verwendeten Bauteile, die notwendig waren. Das sind die Bauteile, mit denen mein „Cube“ gebaut wurde. Da er mobil sein sollte, auch mit Rollen.

QuelleBauteilMengePreisGesamt
IKEALACK Tisch2010 €20,00 €
IKEARILL(Rollen)110 €10,00 €
HagebauWinkelverb. 40x40x40mm200,56 €11,20 €
toomb1 Schnellbauschrauben1040,0019 €0,20 €
HagebauHolzschrauben40,19 €0,56 €
SUMME41, 96 €

Um den Cube weiter an meine Bedürfnisse anzupassen, wurde dann eine Brennenstuhl-Steckdosenleiste von saturn.de angeschraubt, sowie an die Unterseite ein alter TP Link Gigabit Switch verbaut. Dank zwei Handtuchhaltern von Tedi kann ich nun das Netzwerk- und Stromkabel jederzeit aufwickeln und an den Haltern aufhängen. Wird der Cube benötigt, schiebe ich ihn einfach in die Nähe (jeweils 3m Kabel) von Strom und Netzwerk und stöpsel die zwei Kabel ein. Fertig. Hinzu kamen noch weitere kleinere Optimierungen, wie Boxen für Netzteile und Kabelführungen.

Bilder

Fazit

Das LACK-Rack ist wirklich ein tolles Projekt, welches nebenbei echt Spaß macht zusammen zu bauen. Dabei erfüllt es auch einen sinnvollen Zweck und kann dabei auch noch gut aussehen. Für bisher ca. 60–70 € und nur 42 € für die minimale Basis ist es auch noch sehr kostengünstig. Ich werde für meinen Teil weiter an dem Projekt arbeiten und es weiter ausbauen und verbessern. Das Projekt kann ich jedem empfehlen, der Handwerkliches nicht scheut und gerne etwas Neues versuchen möchte.